Swiss Embassy Nairobi

Competition 2011

 

Project Information

 

Design: Rahbaran & Hürzeler Architekten; and Manuel Herz Architects

 

 

 

 

 

 

 

 

 

The Embassy

 

Das neue Gebäude der Schweizer Botschaft in Nairobi hat als offener Ort den Anspruch die Schweiz in Kenia zu repräsentieren und in einer eindrücklichen Lage eine Symbiose von gewachsener Natur und gebautem Raum zu schaffen. Als Grundprinzip strebt der Entwurf ein Verschmelzen von Innen- und Aussenräumen an und reagiert damit auf die idealen klimatischen Verhältnisse von Kenias Hauptstadt.

 

Organization

 

Der dreigeschossige Baukörper ordnet alle öffentlichen Funktionen im Erdgeschoss, und die Büro- und Arbeitsräume in den Obergeschossen an. Durch diese Organisation  kann die bebaute Gartenfläche (der ‚Fussabdruck’ des Gebäudes) und somit der entsprechende landschaftliche Eingriff auf ein Minimum reduziert werden. Gleichzeitig unterstreicht die Kanzlei somit ihren Charakter als offenes und zugängliches Gebäude für einen Austausch beider Länder.

Die Obergeschosse ragen über das Erdgeschoss hinaus und reichen damit, beinahe schwebend, in die Natur hinein. Sie ermöglichen einen Ausblick auf die Berge des Rift Valleys im Westen und Norden, und lassen die Arbeitsräume der Obergeschosse als Bestandteil des Gartens erscheinen. Durch die Gebäudeform und die auskragenden Bauteile entstehen auf Erdgeschossebene im Aussenraum verschattete und geschützte Bereiche. Sie markieren die Vorfahrt und Haupteingang zur Kanzlei im Westen und machen somit wesentliche Bestandteile des Gebäudes schon nach aussen hin verständlich. Die Zugänge zu den Warteräumen für Visa und Kanzlei befinden sich getrennt vom Haupteingang. Auf Grund ihrer Lage in räumlicher Nähe zur Geländezufahrt können die Besucherströme gezielt gesteuert werden.

 

Innenräume und Innenhof

 

Durch den Haupteingang betritt man den Innenhof, der alle Ebenen miteinander verbindet und der durch ein natürliches Aussenklima und seine hängenden Gärten geprägt wird. Perforierte Fassadenelemente filtern das einfallende Sonnenlicht. Kombiniert mit der beständigen Luftzirkulation entsteht so ein ideales Mikroklima im Gebäude und in den Zirkulationsflächen, welches den guten klimatischen Bedingungen von Nairobi eine architektonische Entsprechung gibt. Auf allen drei Ebenen sind offene Aufenthaltsbereiche und Orte der Begegnung an diesen Innenhof angeschlossen. Weiterhin entstehen durch den Lichthof kurze Erschliessungswege zwischen den unterschiedlichen Bereichen und somit ein räumlich vielseitiges und abwechslungsreiches Zentrum des Gebäudes.

 

Konstruktion und Material

 

Die Geschosse sind als in sich tragende, steife Ebenen aus einer Stahlbetonkonstruktion ausgeführt. Ein regelmässiges Tragwerk aus Stützen und tragenden Fassadenelementen bestehend, bietet eine grosse Flexibilität für die Position der Zwischenwände und somit die Möglichkeit der späteren Veränderung von Raumanordnungen. Auf Grund der Steifigkeit der Tragkonstruktion der einzelnen Geschosse ist das Verschieben der Ebenen möglich. Die Materialität, dem örtlichen Klima angemessen, verweist auf die Tradition von Sichtbeton in Nairobi sowie in der Schweiz, und verbindet beide Länder symbolisch miteinander.

 

Haustechnik

 

Das ideale Klima Nairobis und die spezifische Bauweise ermöglichen ein Gebäude welches ohne Klimatisierung auskommt. Die fliessenden Übergänge zwischen Innen- und Aussenraum und der gezielte Einsatz von Bepflanzung erzeugen ein natürliches, gesundes und nachhaltiges  Mikroklima. In allen Fensterelemente sind aussenliegende Store integriert die für die Verschattung der Räume genutzt werden können.Die begrünten Terrassen sind als Aufenthaltsfläche nutzbar und tragen zu einem angenehmen Klima mit bei. Die Dachfläche des 2. Obergeschosses erhält eine Photovoltaik-Anlage, die ca. 50.000 kWh pro Jahr erzeugt und somit den voraussichtlichen Strombedarf der Kanzlei abdeckt. Die Masse und thermische Trägheit der Stahlbetonkonstruktion eignet sich ideal für die Erzeugung einer ausgeglichenen Gebäudetemperatur im Tagesverlauf. Zusätzlich wird mittels einer Bauteilaktivierung die Geschossdecken zur Kühlung (bzw. bei Bedarf zur Heizung) der Innenräume eingesetzt. Regenwasser wird auf den Terrassen und Dachflächen gesammelt und in einen Grauwasserspeicher im Unterschoss geleitet, um es für WC Spülung, Pflanzenbewässerung und Gebäudereinigung zu nutzen. Trinkwasser wird lokal mittels eines Brunnens zur Verfügung gestellt. Dieses Konzept der Nachhaltigkeit beruht auf den vorhandenen Qualitäten des Ortes, und somit entsteh ein Gebäude mit einem geringstmöglichen Eingriff in die bestehende Landschaft.